Wege finden & gehen

«Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als ihr sie vorgefunden habt.»

Robert Baden Powell, 1941

Während ich durch die Stadt bummle, treffe ich auf lässig gekleidete junge Erwachsene und Kinder, welche grosse Backpacker und anderen Plunder mit sich tragen. Fast gleichzeitig tauchen in meinem Instagram Feed wieder Bilder von fantastischen Lagerbauten, Sonnenuntergängen vor grossartigen Lagerkulissen und weiten Feldern mit Zeltdörfern auf. Die Saison der Abenteuer und Lagerfeuer hat begonnen und die Jugendorganisationen der Schweiz sind bereit fürs Highlight des Jahres: Das Sommerlager.

Weshalb mich das so beschäftigt und gleichzeitig auch glücklich macht?
Seit ich mich mit Achtsamkeit beschäftige, wurde ich schon mehrmals gefragt, wie und wann ich damit begonnen habe. Wahrscheinlich habe ich das schon vor sehr langer Zeit…

Vor ziemlich genau zwanzig Jahren habe ich beschlossen, dass ich ein Pfadimädchen (Pfadfinderin) sein möchte – dies nach dem ich an einem Schnuppernachmittag im Wald von einer Räuberbande an einen Baum gefesselt wurde und mit Ronja Räubertochter blaues Brot verspeisen durfte. An diesem Tag habe ich meinen Eltern erklärt, dass diese Jugendorganisation das Richtige sei und ich meine Samstage von nun an dort verbringen werde. Das habe ich auch jahrelang getan: Von der kleinen, frechen Teilnehmerin, bis hin zur Lagerleiterin und später auch Ausbildnerin der Leitpersonen. Schöne Erlebnisse gesammelt habe ich tausende und keines möchte ich missen!

Der Gründer der Pfadibewegung, Robert Baden Powell hatte (soweit ich das beurteilen kann) eine achtsame Lebenseinstellung. Sein vor über hundert Jahren formuliertes Pfadigesetz wird noch heute auf der ganzen Welt in einer modernisierten Version gelebt.

 offen und ehrlich sein
 andere verstehen und achten
 meine Hilfe anbieten
 Freude suchen und weitergeben
 miteinander teilen
 Sorge tragen zur Natur und allem Leben
 Schwierigkeiten mit Zuversicht begegnen
 uns entscheiden und Verantwortung tragen 

Um diese Ziele zu verfolgen, muss ich nicht in der Pfadi sein. Ich kann dies in jedem Moment tun. Alleine. In Gesellschaft. In der Klasse. Im Schulhaus.
Wenn ich überlege, wie ich leben will, dann denke ich oft an diesen wichtigen Abschnitt meiner Lebensschule.
Dies ist mein Background – Wege die ich gegangen bin und immer noch gehe. Nicht unbedingt bewusst.
In der Schule ist mir wichtig, dass die Klasse mitbestimmen und entscheiden kann. Sie soll verstehen, weshalb ein paar wenige Regeln nötig sind, damit wir gemeinsam lernen, leben und lachen können.

achtsam.
Auch wenn du nichts mit den Pfadfindern am Hut hast, lies nochmals die acht Grundsätze durch.
Ähnlich tauchen sie im Zusammenhang mit der Achtsamkeit, im Gestalten der Klassenregeln, als auch im Leben mit sich selbst und in Gesellschaft immer wieder auf.
Welches Ziel ist dir besonders wichtig? Was willst du in den nächsten Tagen ein wenig mehr (be)achten?

klasse.
Welche Regeln gelten in deiner Klasse? Gibst du die Regeln vor oder erarbeitest du diese mit den Schülerinnen und Schülern? Wie tust du das?

„Gehen wir Wege, die für uns stimmen und versuchen, die eigene Welt jeden Tag ein wenig besser zu machen, können wir unser Glück in die Herzen anderer tragen.“

achtsameklasse

In diesem Sinne wünsche ich allen Pfadis (Scouts) eine wunderbare Lagerzeit, mit vielen glücklichen Momenten, Platz zum Austoben und Ausprobieren, ruhige und tiefgründige Augenblicke, viel Zeit zum Lachen, Fantasieren und Raum für Abenteuer!

& allen anderen: eine ebenso fantastische Sommerzeit auf vielen spannenden Wegen!

Inselleben

Der Juni hat kaum begonnen und schon ist er wieder vorbei. Die Zeit ist nur so an mir vorbei gerast; ich hab’ mir vielleicht auch zu wenig Zeit genommen. Neben dem Schulabschluss und dem damit verbundenen Stress, durften ein Sporttag, ein Schulfest und natürlich die alles übertreffende Landschulwoche nicht fehlen. Rückblickend hat alles wunderbar geklappt… Inselleben weiterlesen